Spoiler-Alarm!
Dieser Artikel enthält Spoiler zur Folge „Die Rastlosen Toten“ (NW S01E03).
Inhaltsangabe
Die Folge beginnt in einem Bestattungsinstitut. Wir sehen einen Enkel, der am offenen Sarg seiner Großmutter trauert und den Bestatter. Als der Enkel darum bittet, einen Moment mit der Toten allein sein zu dürfen, geschieht etwas merkwürdiges und erschreckendes. Ein blauer Nebel steigt auf, das Gesicht der Frau beginnt zu leuchten und sie schlägt die Augen auf. Der völlig verdutzte Enkel wird gepackt und gewürgt. Der Bestatter kommt aufgrund der Kampfgeräusche zurück ins Zimmer und schafft es den Mann aus dem Griff seiner Großmutter zu befreien. Er versucht die vermeintliche Tote in den Sarg zurückzusperren, wird jedoch von ihr überwältigt. Aus seinen Worten können wir folgern, dass es nicht der erste derartige Vorfall ist. Die Tote verlässt das Bestattungsunternehmen und während das blaue Leuchten stärker wird, stößt sie einen Schrei aus.
In einer kurzen Zwischensequenz sehen wir den Doktor und Rose wie sie mit einiger Mühe versuchen die TARDIS zu steuern. Der Doktor manövriert sie vermeintlich ins Jahr 1860.
Zurück beim Bestatter, ruft dieser sein Dienstmädchen Gwyneth und macht ihr bei ihrem Erscheinen Vorwürfe, dass sie nicht dagewesen sei. Er befiehlt ihr die Kutsche anzuspannen und berichtet von den Geschehnissen. Wieder wird deutlich, dass dies nicht der erste Vorfall dieser Art war und Gwyneth, spricht davon, dass das Haus verflucht sei und sie dringend Hilfe benötigen würden. Wir erfahren auch, dass der Enkel der wandelnden Toten, wohl von dieser umgebracht wurde.
Die TARDIS materialisiert sich in einer Seitenstraße und wir sehen Rose und den Doktor lachend auf dem Boden liegen. Der Doktor ist davon überzeugt, sie beide zum Heiligabend im Jahr 1860 nach Neapel gebracht zu haben. Als Rose einfach aus der Tür stürmen will, weist der Doktor sie zurecht, da sie wohl in ihren derzeitigen Klamotten eine Aufstand auslösen würde. Also wird Rose in die Garderobe geschickt.
Währenddessen sehen wir wieder die bisher erfolglosen Bemühungen des Bestatters und Gwyneth die Tote zu finden. Aufgrund der aussichtlosen Suche zwingt der Bestatter sein Dienstmädchen dazu ihre Gabe, die er das zweite Gesicht nennt einzusetzen. Nach einer kurzen Weigerung spürt Gwyneth die Gedanken der umherirrenden Verstorbenen. Sie erkennt, dass die Gesuchte kurz vor ihrem Tod noch zu einem sehr bekannten Mann wollte.
Als nächstes sehen wir Charles Dickens in seiner Garderobe sitzen, wo er offenbar an Kopfschmerzen leidet. Ein Mann weist ihn darauf hin, dass Dickens auf die Bühne müsse. Dieser klagt dem Mann seine Beschwerden, die hauptsächlich in der ewigen Wiederholung des immer selben Auftritts besteht.
Rose kommt wieder aus der Garderobe und ihr Outfit wird vom Doktor mit einem Kompliment bedacht. Die beiden verlassen die TARDIS und treten hinaus in den Schnee.
Charles Dickens tritt vor ein applaudierendes Publikum, in dem sich bereits die wandelnde Tote erkennen lässt. Sie starrt den gefeierten Autor an. Gleichzeitig kommen Gwyneth und ihr Dienstherr sowie der Doktor und Rose am Theater vorbei. Gwyneth ist sich sicher, dass das Ziel ihrer Suche sich dort drin befindet. Der Doktor kauft eine Zeitung und ihm fällt auf, dass er sich ein wenig verflogen hat. Es ist nicht 1860, sondern 1869 und sie befinden sich nicht in Neapel, sondern in Cardiff. Auf der Bühne rezitiert Charles Dickens aus seiner bekannten Weihnachtsgeschichte. Mitten in der Rezitation fängt das Gesicht der Toten wieder an, bläulich zu leuchten, diesmal verlässt das Leuchten jedoch den Körper und fliegt im Raum umher. Das Publikum gerät in Panik und gegen den Strom der Menschen betreten Rose, der Doktor, der Bestatter und Gwyneth den Raum. Letztere schnappen sich den zusammengesunkenen Körper der Frau, tragen ihn aus dem Saal und werden dabei von Rose verfolgt. Der Doktor stellt sich währenddessen Dickens vor und fragt ihn Dinge über die Erscheinung, die dieser für einen schlechten Scherz hält.
Draußen stellt Rose Gwyneth zur Rede, die versucht sich aus der Angelegenheit herauszureden. Als Rose jedoch merkt, dass die Frau tot ist, sieht sich der Bestatter gezwungen sie zu betäuben und unter dem Protest von Gwyneth in den Wagen zu sperren, da sie bereits zu viel gesehen hat. Drinnen erkennt der Doktor, dass die Erscheinung ein aus Gas bestehendes Wesen ist. Er rennt nach draußen und sieht nur noch die Kutsche davon fahren. Als er zwecks der Verfolgung die Kutsche von Dickens und diesen gleich mit entführt, erfährt er auch um wen es sich bei dem Mann handelt, dessen Auftritt gestört wurde. Sogleich gibt sich der Doktor als glühender Verehrer zu erkennen.
Der Bestatter und Gwyneth barren Rose auf einem Tisch auf. Als es an der Tür klopft, weist der Bestatter sein Dienstmädchen an, die Klopfenden abzuweisen und versteckt sich. In der Zwischenzeit erwacht Rose aus ihrer Betäubung, während im Hintergrund der Enkel ebenfalls erwacht und sich zusammen mit seiner Großmutter auf Rose stürzt. Der Doktor und Charles Dickens können sie jedoch retten und der Doktor redet mit den Wesen. Diese bitten ihn den Spalt zu öffnen, da sie schwach sind und in ihrer jetzigen Form nicht existieren können.
Die Protagonisten diskutieren angeregt über die Geschehnisse. Dickens glaubt nicht, was er gesehen hat und hält es für eine Illusion. Gwyneth lässt den Doktor stutzen, als sie diesem einen Tee reicht mit den Worten „genau wie sie ihn mögen“. Der Doktor erklärt, dass die Ursache für die Erscheinungen ein Spalt im Raum-Zeit-Kontinuum ist, der sich verbreitert.
Im Anschluss spricht der Doktor mit Dickens über dessen Ansicht es müsse sich um Illusionen handeln und gibt diesem zu denken. Außerdem unterhält sich Rose mit Gwyneth und wird mit den sozialen Umständen und Gepflogenheiten der Zeit, die sie besucht, konfrontiert und stürzt Gwyneth in eine gewisse amüsierte Bestürzung. Durch eine Bemerkung über den toten Vater von Rose, wird diese auf die besondere Befähigung von Gwyneth aufmerksam. Als diese sich ihr offenbart, hört dies auch der Doktor, der es damit erklärt, dass sie nahe am Spalt aufgewachsen ist.
Dies bringt den Doktor auf die Idee eine Seánce abzuhalten, an der Dickens nur sehr wiederwillig teilnimmt. Der blaue Nebel kommt in den Raum und der Doktor erkennt, dass Gwyneth den Spalt kontrolliert und nicht von ihm kontrolliert wird. Hinter ihr materialisieren sich Gaswesen, die die Anwesenden in Erstaunen versetzen und sich als Gelth zu erkennen geben. Sie bitten den Doktor um Hilfe, da sie die letzten ihrer Art seien. Der ewige Krieg habe ihre Körper vernichtet und sie zu Flüchtlingen gemacht. Um den Gelth zu helfen soll Gwyneth zum Spalt gebracht werden und diesen öffnen, damit die Gelth in den Körpern verstorbener Menschen weiterexistieren können.
Nachdem die Gelth verschwunden sind und Gwyneth aus einer Ohnmacht erwacht, diskutieren alle darüber, ob Gwyneth den Spalt öffnen sollte und ob es richtig ist die Gelth in Leichen über die Erde wandeln zu lassen. Gwyneth trifft diese Entscheidung allerdings selbst und entschließt sich, den Gelth zu helfen.
In der Leichenhalle klärt der Doktor Rose darüber auf, dass Zeit umgeschrieben werden kann. Dann tauchen die Gelth auf und freuen sich darüber, dass ihnen geholfen werden soll. Der Doktor stellt die Bedingung, dass es sich nur um eine Zwischenlösung handelt und er die Gelth inm Anschluss an einen anderen Ort bringt, wo sie sich eigene Körper formen können.
Nachdem Gwyneth sich in einen Torbogen gestellt und den Durchgang geöffnet hat, offenbaren die Gelth allerdings ihr wahres Gesicht und es stellt sich heraus, dass es sich um eine Invasion handelt. Milliarden Gelth wollen auf die Erde überwechseln und sie alle benötigen Leichen als neue Körper.
Wie sie sich diese Körper verschaffen wollen, zeigt sich dann auch prompt als der Bestatter, nachdem er vergeblich versucht hat Gwyneth dazu zu bringen den Spalt zu schließen, von einer auferstandenen Leiche umgebracht wird und prompt ebenfalls von einem Gelth „besetzt“ wird. Die Legionen der Gelth ergreifen Besitz von immer mehr Leichen in der Leichenhalle und der Doktor und Rose können sich nur mit Not hinter eine eiserne Gittertür retten. Während der Doktor den Gelth Vorhaltungen macht, weil sie ihn hinters Licht geführt haben, flieht Dickens aus dem Haus, wird aber von den Gelth verfolgt. Auf der Flucht kommt ihm die zündende Idee. Er löscht die Flammen der Gaslichter und dreht gleichzeitig das Gas auf. Als der Doktor dann auch noch die Gasleitung aus der Wand reißt, werden die Gelth aus ihrer aus ihren Körpern in das Gas gezogen, da es ihrer natürlichen Umgebung eher entspricht.
Der Doktor versucht nun Gwyneth dazu zu bringen den Spalt zu verschließen bevor die anwesenden Lebenden ersticken. Doch Gwyneth kann dies nicht. Sie sieht aber die Möglichkeit sich selbst zu opfern und die Gelth im Haus festzuhalten. Rose versucht sie abzuhalten, aber der Doktor erkennt, dass sie bereits tot war. Dickens schafft Rose aus dem Gebäude und auch der Doktor schafft es hinaus, kurz bevor Gwyneth das Gas mit einem Streichholz entzündet. Beim anschließenden Abschied, spendet der Doktor Charles Dickens, der im kommenden Jahr sterben wird, großen Trost, in dem er ihm offenbart, dass seine Werke ewig Bestand haben werden.
Zeit sollte eigentlich linear sein. Eigentlich erleben wir jeden Tag nur ein einziges Mal und auch nur die Tage, die tatsächlich in unserer Lebenszeit angesiedelt sind und die wiederum nur dort, wo wir sind. Kein Mensch hat die Fähigkeit, in eine Zeit und an einen Ort zu reisen, wie es beliebt. Durch ihre neu gewonnene Freundschaft mit dem Doktor wird Rose diese Chance jedoch eingeräumt. Nachdem die beiden zuletzt in der fernen Zukunft waren, steht nun eine Reise in die Vergangenheit an – und ein Treffen mit Charles Dickens!
Die letzte Folge, „das Ende der Welt“, endete damit, dass im Angesicht der sterbenden Erde nicht wenige ihr Leben lassen mussten, als Cassandra ihre egoistischen und hochgradig unmoralischen Pläne durchsetzen wollte. Diese Folge beginnt stattdessen mit dem Tod, genauer gesagt: bei einem Bestattungsunternehmen. Direkt wird das Problem der Folge offenbar: Die Toten scheinen nicht tot bleiben zu wollen. Zombies im London des 19. Jahrhunderts. Wir wissen noch nicht was mit ihnen geschieht, wir sehen nur wie blau leuchtende Wolken von ihnen Besitz ergreifen und sie umherwandeln (und töten) lassen. Die einzigen, die das Problem kennen: der Bestatter und seine Angestellte Gwyneth, die außerdem über hellseherische Kräfte – das zweite Gesicht – verfügt. Wer sollte dem auch Glauben schenken?
SNEED: You witnessed it. Can’t keep the beggars down, sir. They walk. And it’s the queerest thing, but they hang on to scraps.
Aus dem Transcript der Folge.
(Gwyneth places the Doctor’s cup on the mantlepiece beside him.)
GWYNETH: Two sugars, sir, just how you like it.
SNEED: One old fellow who used to be a sexton almost walked into his own memorial service. Just like the old lady going to your performance, sir, just as she planned.
DICKENS: Morbid fancy.
DOCTOR: Oh, Charles, you were there.
DICKENS: I saw nothing but an illusion.
Würde es sich nicht um eine Folge Doctor Who handeln, könnte man meinen, dass sich hier jemand einen schlechten Scherz erlauben würde. Das irgendwelche Tricks am Werk sind, denn wandelnde Tote wollen nicht so recht in unser Weltbild passen. So ergeht es auch Charles Dickens, der Zeuge der Ereignisse wird, als eine der Zombies in seinem Publikum sitzt und Panik auslöst. Er sagt von sich, dass er sich für die sozialen Fragen engagiere und sich deswegen nicht mit Hirngespinsten und Fantastereien abgeben dürfe, da nur die reale Welt zähle. Am Ende der Folge wird er allerdings eines besseren belehrt, da er erfahren muss, dass es mehr gibt, als das was er bis jetzt für sicher gehalten hat. Dass es in Zukunft Dinge geben wird, die er sich heute nicht einmal erträumen könnte und dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als das Wissen seiner Zeit ihm vermittelt.
Und obwohl er all das zunächst nicht wirklich begreift, hilft er dem Doktor auf der Suche nach der entführten Rose. Diese wurde derweil gemeinsam mit den mordlustigen Zombies in die Leichenhalle gesperrt, da sie zu viel zu wissen schien. Die Hartnäckigkeit des Doktors und Dickens bringen Gwyneth, die den Mord an einer Unschuldigen sowie schon eigentlich nicht guthieß, dazu, die beiden einzulassen und Rose zu retten. Der Doktor nimmt sich prompt auch des eigentlichen Problems an. Was stört die Ruhe der Toten?
Sie schaffen es schließlich, mit den Gaswesen, den Gelth, zu kommunizieren. Diese erzählen ihre (scheinbare) Geschichte. Durch einen Riss im Raum-Zeit-Gefüge im Haus des Bestatters dringen sie in unsere Welt ein. Durch eine Katastrophe seien sie stark dezimiert worden und nun auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Um allerdings überleben zu können, benötigen sie Körper. Daher hätten sie sich die Leichen angeeignet. Der Doktor findet die Idee gar nicht schlecht, den Gelth zeitweise einige Körper, die ja eigentlich nicht länger gebraucht werden, zur Verfügung zu stellen, bis er für sie eine dauerhafte Lösung gefunden hätte.
Rose sieht dies nicht als Möglichkeit. Sie findet es geschmacklos die Überreste der Toten anderen Wesen zu überlassen und sieht die Verstorbenen dadurch in ihrer Würde verletzt. Der Doktor versucht das Recycling zu verteidigen und hält ihr vor, dass es sich letztlich um eine Gepflogenheit handelt und dass die Rettung von Leben über einer solchen stehen muss. Das Andenken an die Toten kann auch anders bewahrt werden, als durch ihre sterblichen Überreste, die Gelth können jedoch nur so gerettet werden. Man kann außerdem anmerken, dass der Umgang mit den Körpern der Verstorbenen kultur- und religionsabhängig stark variieren kann! Wie das Andenken am besten gewahrt wird, lässt sich auch in der Realität nicht klären. Es zeigt sich, dass das Leben für den Doktor an erster Stelle steht. Rose lässt sich durch diese Argumentation überzeugen.
Die Gelth brauchen allerdings eine Brücke, damit sie alle von einer Welt in eine andere wechseln können. Gwyneth, die am Riss aufgewachsen war und durch ihr zweites Gesicht eine Verbindung zu den Gelth aufbauen konnte, stellt sich freiwillig zur Verfügung, diese Brücke zu werden. Rose versucht sie davon abzuhalten und den Doktor dazu zu bringen eine andere Lösung zu finden, da sie glaubt, dass Gwyneth als Werkzeug und leichtfertiges Opfer benutzt würde. Außerdem: Wer kannte schon die Konsequenzen, die es für sie haben würde, die Brücke für die Wesen zu sein? Sie muss jedoch erkennen, dass sie gerade durch diese Bemühungen selbst Gwyneth bevormundet und ihren (scheinbar) freien Wunsch, den Wesen, die sie immer schon begleiten und die sie als ihre Engel bezeichnet, zu helfen, dadurch herunterspielt und unterdrückt. Gemeinsam gehen alle in den Keller, wo der Riss ist. Gwyneth stellt sich unter den Bogen, wo sich die Welten am nächsten sind, und schafft die Brücke – die Gelth können kommen. Nun zeigt sich allerdings ihr wahres Ich – die Gelth sind kein friedfertiges Grüppchen Überlebender auf der Suche nach einer Bleibe. Sie sind Milliarden feindlicher Wesen, die die Erde übernehmen wollen. Da die Leichen nicht ausreichen, um alle aufzunehmen, beginnen sie, sich eigene Leichen zu „schaffen“.
Durch diese Täuschung und den Bruch der Bedingungen, die der Doktor aufgestellt hatte, haben sich die Gelth diesen nun zum Feind gemacht. Sie haben die Güte des Doktors und die Naivität von Gwyneth ausgenutzt und müssen nun aufgehalten werden. Der erste Ansatz, den Dickens entwickelt, zeigt kurzfristige Erfolge. Durch das ausströmende Gas werden die Gelth aus den toten Körpern gesogen und die akute Bedrohung durch Zombies ist abgewendet. Jedoch ist ein mit Gas gefüllter Keller für Menschen und Timelords keine besonders lebensfreundliche Umgebung und so droht Rose, dem Doktor und Charles Dickens der Erstickungstod. Zudem handelt es sich nur um eine kurzfristige Lösung, die die Gelth nicht lange aufhalten wird. Um die Erde endgültig vor ihrer Invasion zu beschützen, muss der Spalt geschlossen werden und die bereits in dieser Welt befindlichen Gelth müssen vernichtet werden. Gwyneth bietet sich an, dies durch das Entzünden eines Streichholzes zu erledigen. Wieder will Rose sie davon abhalten, doch der Doktor erkennt, dass es der einzige Weg ist.
Dickens und Rose fliehen aus dem Haus. Der Doktor bleibt noch einen Moment, eventuell um Gwyneth für ihr Opfer zu danken. Er erkennt jedoch, dass Gwyneth sich längst schon geopfert hat: Sie ist bereits tot, anders als die Zombies ist sie allerdings noch im Besitz ihres freien Willens und Verstandes. Nun flieht auch der Doktor und Gwyneth entzündet das Gas. Sie ist eine Heldin, die die Welt rettete, nur, dass niemand je ihren Namen kennen würde oder wissen, was sie für die Welt getan hatte.
(The Doctor runs out and KaBOOM! The Doctor goes flying across the street.)
Auf der Straße, nachdem Gwyneth den Riss verschlossen hatte.
ROSE: She didn’t make it.
DOCTOR: I’m sorry. She closed the rift.
DICKENS: At such a cost. The poor child.
DOCTOR: I did try, Rose, but Gwyneth was already dead. She had been for at least five minutes.
ROSE: What do you mean?
DOCTOR: I think she was dead from the minute she stood in that arch.
ROSE: But she can’t have. She spoke to us. She helped us. She saved us. How could she have done that?
DICKENS: There are more things in Heaven and Earth than are dreamt of in your philosophy. Even for you, Doctor.
ROSE: She saved the world. A servant girl. No one will ever know.
Aber ist sie überhaupt eine Heldin, weil sie ihr „Leben“ gab, um den Riss zu schließen? Immerhin war ihr Herz bereits stehen geblieben, als sie den Gelth die Brücke geschaffen hatte. Hatte sie überhaupt eine Wahl? Ihr Leben war bereits verwirkt… Eine Antwort auf diese Fragen bleibt die Folge uns schuldig. Sicher, der Doktor hätte sie vermutlich nicht zurückgelassen, wenn er eine andere Möglichkeit gesehen hätte. Aber liegt das nur daran, dass sie bereits tot war? Auch ist nicht klar wie die Umstände ihres Todes genau aussehen. Ist sie von den Gelth „besessen“? Warum kann sie noch sprechen, während durch die anderen Toten die Gelth sprachen? Letztlich lassen sich diese Fragen wohl wie gesagt nicht entscheiden. Wir haben aber den Eindruck, dass dieses letzte Opfer vielleicht nicht so groß war, wie es den Anschein hat, wenn man die Folge erstmalig sieht.
Abschließend möchten wir noch auf drei weitere Motive eingehen, die in der Folge auftauchten, jedoch nur eine hintergründige Rolle spielten:
(1) Die Beziehung von Rose und dem Doktor wird hier erstmalig in ein neues Licht gerückt. In einigen wenigen Augenblicken wird die Chance offenbar, dass sich diese Freundschaft noch weiter vertiefen wird, eine romantische Wendung erhält.
ROSE: We’ll go down fighting, yeah?
Gespräch zwischen dem Doktor und Rose im Angesicht des drohenden Todes durch die Gelth
DOCTOR: Yeah.
ROSE: Together?
DOCTOR: Yeah.
(They hold hands.)
DOCTOR: I’m so glad I met you.
ROSE: Me too.
(2) Im Gespräch zwischen Rose und Gwyneth wird ersterer klar, wie sehr sich das Leben der beiden doch unterscheidet und wie anders die Zeiten sind, in denen sie sich bewegen. Dinge, die für Rose selbstverständlich sind und die es auch sein sollten, sind Gwyneth vollkommen fremd. Natürlich könnte man angesichts der Ungerechtigkeiten, mit denen Rose hier konfrontiert wird, sagen, dass es nun einmal die Zeit war und das es so üblich war. Jedoch sind Üblichkeit und die Tatsache, dass es nun einmal so ist, keine überzeugenden Argumente gegen Ungerechtigkeit.
(Gwyneth lights the gas lamp. Rose starts the washing up.)
Gespräch zwischen Rose und Gwyneth in einer Abstellkammer
GWYNETH: Please, miss, you shouldn’t be helping. It’s not right.
ROSE: Don’t be daft. Sneed works you to death. How much do you get paid?
GWYNETH: Eight pound a year, miss.
ROSE: How much?
GWYNETH: I know. I would’ve been happy with six.
ROSE: So, did you go to school or what?
GWYNETH: Of course I did. What do you think I am, an urchin? I went every Sunday, nice and proper.
ROSE: What, once a week?
GWYNETH: We did sums and everything.
(3) Wir lernen Charles Dickens am Anfang der Folge als geradezu depressiven Mann kennen, der glaubt, dass ihm die Welt nichts mehr zu bieten hat und auch, dass er der Welt nichts mehr zu bieten hat. Die Geschehnisse zeigen ihm jedoch auf, dass die Welt eben doch wundersamer ist als es gelegentlich scheint. Am Ende der Folge fragt er sich dann, wie viel Einfluss wir auf die Welt überhaupt haben, ob er etwas hinterlässt, wenn er einmal nicht mehr ist. Diese Sorge erleben wir recht häufig – sowohl in unserer Welt, als auch in der von Doctor Who. Wir alle haben das dringende Bedürfnis, der Welt unseren Stempel aufzudrücken und der Endlichkeit (vgl. letzte Folge) so ein wenig entgegenzuwirken.
You have no control
Aus dem Song „History Has Its Eyes On You“ aus dem Musical Hamilton.
Who lives, who dies, who tells your story
Abschließend bleibt uns nur eines zu sagen: Leider fanden wir die Folge nicht so gut. Die meisten behandelten Themen werden nur inkonsequent angewandt. Das Thema der Folge allgemein (und die Umsetzung, insbesondere mit Blick auf die CGI des Jahres 2005) ist nur mäßig. Aber wir wissen: Eines Tages (noch nicht in den nächsten Folgen, aber dann gewiss) werden wir das volle Potenzial der Serie transportieren dürfen. Wir hoffen, dass wir es trotz allem geschafft haben hier schon einen kleinen Vorgeschmack zu geben.
Lieblingszitat aus der Folge:
DOCTOR: Honestly, Charles. Can I call you Charles? I’m such a big fan.
Aus dem Gespräch zwischen dem Doktor und Charles Dickens in dessen Kutsche
DICKENS: A what? A big what?
DOCTOR: Fan. Number one fan, that’s me.
DICKENS: How exactly are you a fan? In what way do you resemble a means of keeping oneself cool?