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Die Einsiedler*innen, die Höhlen und der ganze Rest

„Wir sind immer in Geschichten. Geschichten in Geschichten in Geschichten. Man weiß nie, wo eine endet und eine andere beginnt! In Wahrheit fließen alle ineinander. Nur in Büchern sind sie säuberlich getrennt.“

Daniel Kehlmann

Wer seid ihr?

Theresa und Oscar. Wir sind Student*innen der katholischen Theologie, mit Herzblut und Leidenschaft. Dementsprechend haben wir uns auch an der Uni das erste Mal getroffen. Außerdem sind wir begeisterte Verschlinger*innen von allem, was mit Fantasy, Science-Fiction und Popkultur im Allgemeinen zu tun hat.

Wie kam es zu dem Blog?

Zahlreiche und lange Austausche über Theologie und Philosophie in Fantasy und Sci-Fi, brachten uns auf den Gedanken, dass das auch für andere interessant sein könnte. Die vielen Geschichten, mit denen wir unseren Tag verbringen, haben so viel zu bieten, wenn man darüber nachdenkt, dass es schwerfällt das alles für sich zu behalten. Wir können stundenlang über diese Themen reden und werden ihnen trotzdem nicht müde, also können wir genauso gut darüber schreiben.

„Das ist der Weg.“

Ein gewisser Mandalorianer

Wo würdet ihr lieber leben: In der Realität oder in einer Fantasy-/Science-Fiction-Welt?

T: Wenn ich die Wahl zwischen der Realität und einer fiktiven Welt hätte, würde ich vermutlich die Fiktion wählen, genauer gesagt das Doctor-Who-Universum. Es hat ein scheinbar unendliches Potenzial, alles ist möglich, alles kann passieren. Bei jeder Folge keimt ein gewisses Fernweh in mir auf nach fremden Welten und Fremdartigkeit. Ständig umgibt einen dieser Hauch von Abenteuer und jede Handlung hat eine wirkliche Bedeutung. Gleichzeitig ist Doctor Who gewissermaßen aber auch bodenständig. Nicht immer ist das Abenteuer Lichtjahre und Jahrtausende entfernt, manchmal liegt es auch direkt vor der eigenen Nase und der Fokus liegt auf Einzelschicksalen anstatt auf dem Überleben ganzer Völker. Und das ist etwas, dass auch in der Realität wichtig ist: Anstoß nehmen, an dem was uns unmittelbar umgibt. Es geht um eine Balance zwischen den unendlichen Möglichkeiten, die sich bieten und dem, was man konkret fassen kann. Vielleicht unterscheiden sich beide Welten daher gar nicht so sehr.

O: Ich finde unsere Realität meistens gar nicht so schlecht, hätte aber trotzdem liebend gern die Möglichkeit andere Welten zu entdecken und in meine Phantasie einzutauchen. Deswegen würde ich mir am ehesten einen Wandschrank wie bei Narnia wünschen, nur mit unbegrenzten Besuchen und einer Wahlmöglichkeit, welche Welt sich am anderen Ende befindet. So muss ich mich nicht entscheiden, denn darin bin ich nicht der beste, und kann trotzdem alles sehen. Mein erster Besuch würde aber wahrscheinlich Mittelerde zum Ziel haben.

T: Wenn ich gewusst hätte, dass diese Option besteht, hätte ich das auch gesagt. :-/

Lieber ein Buch oder eine Serie bzw. ein Film?

O: Eigentlich lieber Bücher. Denn am liebsten benutze ich meine eigene Vorstellungskraft. Da aber meistens die Zeit nicht reicht, konsumiere ich sehr viel mehr Filme und Serien als Bücher.

T: Ebenfalls lieber Bücher. Wenn ich lese fühlt es sich an als würde man tatsächlich in eine andere Welt eintauchen, man ist viel freier in dem, was man sich vorstellt. Bei Büchern riskiere ich allerdings oftmals, das Gefühl von Zeit und Raum völlig zu verlieren, von daher sind Filme und Serien doch etwas praktischer.

O: Allerdings kann einem eine gute Serie natürlich auch sehr viel Zeit rauben.

T: Als ob mir sowas passieren würde. Oder dir.

O: Nein niemals.

„Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße, und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen.“

Bilbo Beutlin

Wer ist für euch der prägendste Charakter?

O: Als Kind habe ich mich immer als Han Solo verkleidet. Ob er mich geprägt hat weiß ich nicht, denn im Vergleich würde ich wahrscheinlich ganz schön abstinken, aber er gehört definitiv auf das Treppchen meiner Lieblingsfiguren. Wenn es wirklich um die Prägung geht, dann werde ich wahrscheinlich, gerade in meinem ethischen Denken, am stärksten vom Doktor beeinflusst.

T: Mich auf eine einzelne Figur festzulegen ist fast unmöglich. Ich würde sagen, dass Star-Trek-Universum und die Crew der neuen Enterprise rund um Captain Picard waren jedoch seit meiner Kindheit immer bedeutsam für mich. Die ethischen Ideale der Sternenflotte, die persönlichen Konflikte der Figuren (wie das Streben Datas nach mehr Menschlichkeit etc.) haben mich immer beschäftigt. Der Wunsch, alles zu verstehen und zu hinterfragen ist etwas, dass ich wohl von Star Trek übernommen habe.

Was ist eure größte Angst?

T: Es klingt recht banal und verbreitet, doch ich möchte etwas zu dieser Welt beitragen. Die Bedeutungslosigkeit ist also wohl meine größte Sorge. Ich will die Welt verändern, zum Besseren, und egal wie klein mein Anteil daran sein wird, so will ich es doch wenigstens versuchen.

O: Da kann ich nur mitgehen. Ein starker Antrieb ist für mich dabei, dass ich Sorge habe, dass all die Dystopien, die wir in den letzten Jahren gesehen oder gelesen haben, irgendwann Realität werden, weil niemand einsieht, dass man dem entgegenwirken muss.

„To all mankind – may we never find space so vast, planets so cold, heart and mind so empty that we cannot fill them with love and warmth.“

Garth in „Dagger of the Mind“ (TOS S01E09)

Welche utopische Zukunft wünscht ihr euch?

O: Eine Welt, in der es niemanden mehr gibt, der aus eigener Machtgier handelt, sondern in der ein weihnachtlicher Geist der Nächstenliebe das Leben eines jeden Menschen erfüllt.

T: Eine Welt in der niemand mehr Angst haben muss, weder um das eigene Wohlergehen, noch um die Zukunft.

„Es gibt etwas Gutes in dieser Welt, Herr Frodo. Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen.“

Samweis Gamdschie

Wem würdet ihr gerne mal begegnen?

T: Dem Doktor. In all seinen Regenerationen.

O: Der Doktor ist ja jetzt schon weg, deswegen eine etwas längere Antwort. Wenn ich irgendeinen Text lese, der mir besonders aus der Seele spricht, würde ich gerne mit dem Autor reden. Ansonsten würde ich wirklich gerne mal mit J.R.R Tolkien reden.

T: Halt. Kurze Pause. Ich kann mich doch nicht so einfach festlegen. Ich würde nämlich genauso gerne Gandalf, Bilbo, Eragon, Geralt von Riva, Rittersporn, Lizzy Bennet, Mr. Darcy, Jean d’Arc, Mr. Spock, Pille (oh ja, mit dem würde ich mich großartig verstehen), Data, Robin Hood…

O: Stopp. Wir können uns ja einfach darauf einigen, dass wir ein rauschendes Fest mit allen unseren geliebten Figuren und deren Schöpfer*innen feiern. Ich lade dann auch noch Han Solo, Lucky Luke, Prinz Eisenherz, MacGyver und viele weitere ein. Am besten veranstalten wir das auf einem Planeten, wo ein Tag sehr, sehr lange dauert, damit wir genug Zeit haben, mit allen ausführlich zu sprechen.

Welche Dinge interessieren euch außerhalb von Fantasy/Science-Fiction?

O: Bei mir trifft das sprichwörtliche „Kind im Manne“ definitiv zu. Neben Fantasy, Science-Fiction und Theologie sind meine größten Leidenschaften LEGO und Brettspiele. Zu beidem komme ich nicht so häufig wie ich gerne würde, aber ich bin stolz auf meine Sammlungen.

T: Ich male, wenn auch nicht häufig genug und mit einer ähnlichen Motivation wie das Lesen: Ich will mir ein Bild machen von Orten und Dingen, die ich (bisher) nie tatsächlich gesehen habe. Und natürlich ebenfalls die Theologie. Es gibt einfach so unfassbar viel zu lernen und man kann über so vieles nachdenken…

„Hermits United. We meet up every 10 years, swap stories about caves. It’s good fun. For a hermit.“

Der Doktor in „Utopia“ (NW S03E11)