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Das Leben, das Universum und der ganze Rest

„All of time and space, everything that ever happened or ever will, where do you want to start?“

Der Doktor in „The Eleventh Hour“ (NW S05E01)

Die Welt ist aufregend und dem Anschein nach fast unendlich groß, denn es gibt so viel zu entdecken. Wie sollte man jemals alles sehen, alles erfahren, alles verstehen, was uns unser Universum bietet? Wir sind so winzig im Vergleich zu dem, was uns umgibt und trotzdem ist das unser Wunsch: Die ganze Welt erfahren und uns zugänglich machen. Doch wie sollte das auch nur ansatzweise möglich sein? Wie können wir auch nur einen Bruchteil von dem kennenlernen, was uns umgibt? Die Antwort ist einfach: Geschichten. Die Welt ist voller Geschichten. Niemand kommt an ihnen vorbei. In unserer Kindheit werden sie uns vorgelesen, wir lesen sie selbst oder hören zu, wenn andere sie uns erzählen. Es gibt beinahe so viele Wege, die Geschichten zu erzählen, wie es Geschichten selbst gibt, am beliebtesten scheinen heute Filme und Serien zu sein, die einem erlauben, die Welt aus anderen Augen wahrzunehmen, oder gleich ganz andere Welten. Ein unbegrenztes Potenzial liegt hierin. Geschichten machen die Welt scheinbar noch größer und rücken sie doch in greifbare Nähe.

„There’s always room for a story that can transport people to another place.“

J.K. Rowling

Und ob es dabei um die Realität geht oder nicht, ist am Ende vielleicht gar nicht so entscheidend, denn egal worum es geht, die Geschichten beeinflussen uns, erlauben andere Perspektiven einzunehmen, etwas zu lernen (wobei man aus manchen Geschichten wahrscheinlich mehr lernt als aus anderen), wir beobachten wie Menschen (oder Aliens, Androiden, Elfen, Zwerge etc.) über sich hinauswachsen oder scheitern. Wir sehen in welche Richtung sich die Gesellschaft entwickeln könnte oder was uns hinter den Grenzen unserer Wirklichkeit erwarten könnte. Fiktion und Hoffnungen und Ängste liegen manchmal nah beieinander…

Und daher sind es nicht einfach „nur“ Geschichten. In ihnen steckt fast immer so viel mehr als das, was wir erzählen. Sie prägen uns und unser Weltbild, sie sind die Manifestation dessen, was wir uns wünschen oder was wir fürchten. Wir alle haben unsere eigenen Geschichten, die wir gestalten. Wir sind dafür selbst verantwortlich, doch dabei sind wir nicht auf uns allein gestellt: Wir nutzen die Geschichten, die wir kennen und orientieren uns daran.

„We’re all stories in the end.“

Der Doktor in The Big Bang (NW S05E13)

Die Geschichten bieten dabei eine fast unvorstellbare Tiefe, sie zeigen uns die Welt und ihre Optionen, sind letztendlich hübsch verpackte Wissenschaft, allen voran Philosophie und Theologie. Wer würde schon bemerken, dass jede*r, die*der Star Trek oder Star Wars gesehen hat, schon mit den Theorien des Transhumanismus konfrontiert wurde? Wer würde in der Auferstehung Gandalfs oder der Selbstaufopferung Aslans eine Verbindung zur Christologie sehen? Wir alle beschäftigen uns ständig mit den kompliziertesten Problemen der Geisteswissenschaften, nur eben ohne es immer zu merken. Und das freiwillig. Denn die Geschichten unterhalten uns, aktivieren unsere Vorstellungskraft, lassen uns ins Gespräch miteinander kommen und ganz niederschwellig transportieren sie Botschaften. Und um diese Botschaften soll es hier gehen. Wir wollen über den reichen Fundus an Geschichten, der uns in der Welt der Science-Fiction und der Fantasy begegnet, nachdenken und versuchen die Botschaften zu enthüllen, ihre Philosophie, ihre Theologie.

„Wir verstehen alles im menschlichen Leben durch Geschichten.“

Jean-Paul Sartre

Klar ist natürlich, dass es eine wichtige Eigenschaft von Geschichten ist, dass sie interpretiert werden können und müssen, weswegen die Gedanken, die wir hier präsentieren nicht zwangsläufig der Weisheit letzter Schluss sind und es ebenso gut möglich ist, die Geschichten ganz anders zu verstehen. Unser Hauptziel ist es deswegen auch, zum eigenen Nachdenken und Diskutieren anzuregen und diesem Nachdenken einen kleinen Impuls zu geben.

Vielleicht kann man diesen Blog ein wenig mit dem „Hitchhiker‘s Guide To The Galaxy“ vergleichen. Viele nützliche Tipps, um sich durch die Gedankenwelt der Fantasy- und Sci-Fi-Geschichten zu bewegen, aber das Reisen muss man schon noch selbst in die Hand nehmen. Also schnappt euch euer Handtuch und lasst euch einen Schubs in die Tiefen und die Vielfalt all der Geschichten geben, die sich da draußen finden lassen.

In diesem Sinne: Macht’s gut und Danke für den Fisch!