Spoiler-Alarm
Enthält Spoiler zur Serie „The Mandalorian“.
„Das ist der Weg“ ist eine Formel der Mandalorianer, die sie benutzen, wenn sie dem Weg des Mandalor folgen. Auf der oberflächlichen Ebene lässt dieser sich wohl mit den Prinzipien beschreiben, nie seinen Helm abzunehmen und stets anderen Mandalorianer*innen zu helfen. Aber die Ereignisse der Serie „The Mandalorian“ zeigen in meinen Augen, dass viel mehr hinter dieser Aussage steckt. Sie spiegelt ein Ethos wieder nach dem die Mandalorianer*innen leben und das sich um mehr dreht als um ihre Helme.
„Das ist der Weg“ fällt in vielen Situationen in denen Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Mandalorianer*innen, die Din Djarin und Grogu helfen von Nevarro zu entkommen und dafür ihr bisheriges sicheres Versteck aufgeben, benutzen die Formel. Als Bo-Katan und Din Djarins Wege sich trennen, damit dieser das Kind zu den Jedi bringen kann, fallen die Worte.
Man kann die Bedeutung des Satzes so verstehen, dass etwas gemacht wird, weil es gemacht werden muss, weil es richtig ist dies zu tun. Es geht nicht darum, welche Konsequenzen dieses richtige Handeln hat, welche Folgen man vielleicht in Kauf nehmen muss und welche Möglichkeiten aufgegeben werden müssen. Es wird gehandelt, weil es richtig ist so zu handeln, denn das ist der Weg. Es ist richtig Grogu zu helfen, denn er ist auf diese Hilfe angewiesen und muss vor dem Imperium geschützt werden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erkennt auch Din Djarin dies und von nun an ist es seine Aufgabe Grogu zu den seinen, den Jedi zu bringen, und von dieser Aufgabe lässt er sich nicht abbringen, denn das ist der Weg.
Wer dem Weg folgt, tut das was richtig ist. Er oder sie hilft anderen in ihrer Not. Nicht aus Kalkül, nicht aufgrund des eigenen Vorteils oder taktischen Überlegungen, sondern aus Nächstenliebe. Es wird nicht lange abgewogen, sondern gehandelt, denn das ist der Weg. Was ich hier in der Formel sehe, ist natürlich eine besondere Ethik, die einiges verlangt und aufgrund dieser Natur auch nicht immer eingehalten wird. Nicht immer ist also mit den Worten „Das ist der Weg“ gemeint, was ich zuvor beschrieben habe. Aber es ist ein Orientierungspunkt und eine konstante Entscheidungshilfe. Man könnte wahrscheinlich auch formulieren „Das ist der Weg und ich will ihm folgen“.
Da wir uns noch in der Weihnachtszeit befinden, möchte ich auch noch ein biblisches Beispiel anführen, zu dem ich durchaus Parallelen sehe. Maria sagt zum Engel, „Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast“ (Lk 1,38), nachdem dieser ihr die Geburt Jesu angekündigt hat. Sie trifft hier eine freie Entscheidung. Sie hätte sich auch dagegen entscheiden können, doch sie weiß dass Gott Gutes für die Menschen im Sinn hat und so lässt sie sich darauf ein und vertraut auf Gott. Sie lässt ihre Zweifel hinter sich und lässt sich nicht von den Konsequenzen abschrecken. Sie folgt dem Weg des Herrn.